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Altes Rathaus

Bildurheber: Uwe Zimmer / Fotostudio Dresden

Das spätgotische Alte Rathaus in Chemnitz entstand zwischen 1496 und 1498 an der Stelle hölzerner Vorgängerbauten und wurde später mehrfach umgebaut. Unter anderem befindet sich hier der Sitz des Bürgermeisteramtes.

Das alte Rathaus befindet sich in unmittelbarer Nähe der Jakobikirche, die wohl mit der ersten Siedlung entstanden war. In deren nachbarlichem Schutz wuchs der Markt und mit ihm die Stadt. Aus dem Marktrecht entwickelte sich das Stadtrecht, mit dem Stadtrecht das Stadt- oder Ratsregiment und so entstand recht frühzeitig das Ratshaus anlehnend an die St. Jakobi-Kirche und hineinragend in den Markt.

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Viele Geb�ude bestanden im 14. Jahrhundert aus Holz und so waren gro�e Stadtbr�nde nicht vermeidbar. Auch das Rathaus brannte bei den Stadtbr�nden von 1379, 1389 und 1395 mehrmals nieder. Um dies in Zukunft zu verhindern, plante man f�r einen erneuten Aufbau einen steinernen Ersatzbau. Doch auch dieser wurde bei einem Brand am 5. November 1617 ein Raub der Flammen. Die Ratsversammlungen fanden aus diesem Grund anschlie�end im Dr. Vogelschen Haus am Ro�markt statt. 1618 wurde das Rathaus aufgebaut und bereits im Herbst des n�chsten Jahres wieder bezogen. 1620 wurde auch der Hohe Turm fertiggestellt. Der heutige barocke Zustand wurde 1746 durch den Freiberger Ratszimmermeister Johann Gottlieb Ohndorff geschaffen.

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Am 5. M�rz 1945 wurden w�hrend des Bombardements auf die Stadt Chemnitz neben vielen anderen Geb�uden auch der Hohe Turm, die St. Jakobikirche und das Alte Rathaus zerst�rt. Das Rathaus brannte bis auf die Gew�lbe im ersten Obergeschoss aus und wurde beim Wiederaufbau um ein Geschoss erh�ht.

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An der Frontseite des Rathausturms befindet sich das Judith-Lucretia-Portal von 1559, welches vor der Zerstörung seitlich angebracht war. Es wurde vom Ratsherrn, Tuchmacher und -händler Merten Groß errichtet, kam um 1580 an die Erben Agricolas und 1589 in den Besitz der Familie Neefe. Dort zierte es das um die Mitte des 16. Jahrhunderts am Markt errichtete Patrizierhaus des reichen Fernhändlers Paul Neefe. Dieses Portal befand sich bis 1910 am sogenannten „Neefeschen Haus“, welches aber bereits 1804 von den Neefes verkauft und 1815 zum Hotel „Römischer Kaiser“ umgebaut wurde. 1921 musste das Haus nach einem Großfeuer abgebrochen werden. Über dem Portal befindet sich seit Kurzem wieder ein figürliches Glockenspiel.

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Zu dem Komplex des Rathauses geh�rt der �ltere Hohe Turm, der wahrscheinlich Teil einer innerst�dtischen Eigenbefestigung aus der Zeit um 1200 war. In der Nacht vom 3. zum 4. Februar 1946 st�rzte der Hohe Turm ein. Die Ruine wurde zun�chst gesprengt, der Turm sp�ter jedoch wiederaufgebaut. In den Jahren 1947 bis 1951 erfolgte der Wiederaufbau des Alten und Neuen Rathauses und der Hohe Turm entstand zun�chst bis zum Rundgang neu. Seine bauliche Vollendung erfuhr er erst im Jahr 1986. Mit der Wende 1990 wurde es m�glich, auch auf diesem Turm wieder die alte T�rmertradition aufleben zu lassen. Der Hohe Turm diente einst als Wohnsitz des Stadtvogts, ist heute die Wirkungsst�tte des Chemnitzer T�rmers und fungiert als Aussichtsplattform.

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